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DM 1410 - End of Game Statement

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Eine richtig schöne Diplomacy Partie war die DM 1410 und das nicht nur, weil ich die Partie durch einen Kapitulationsvertrag für mich entscheiden konnte.

Am Anfang hatte ich praktisch keine Idee, wohin die Reise genau gehen soll, da mir von allen Seiten freundliche Signale übermittelt wurden. Es schien so, als würde es darüber hinaus genügend Konflikte zwischen allen anderen Nationen geben, also dachte ich mir: Lehne ich mich mal zurück, falte die Hände zur Raute der Macht (lasse mich dabei von vielen Beispielen inspirieren) und lasse die Partie auf mich zukommen.

Nach dem ersten Jahr 1901 war ich ein bisschen genervt von Deutschland, da mir Swe versprochen aber trotzdem verweigert wurde und hatte im Süden eine gute Position, um mich frei zwischen Österreich-Ungarn und der Türkei zu entscheiden. Im Norden war dann schnell klar, dass ich mich mit England verbünde. Die Kommunikation dahin war einfach am Besten und ich musste mir kaum Sorgen machen, da England sich früh mit Frankreich überworfen hat. Im Süden war die Entscheidung wesentlich schwieriger: Eigentlich wollte ich lieber mit der Türkei zusammen spielen aber Österreich-Ungarn hat diplomatisch einfach einen zu guten Job gemacht. Mit Österreich-Ungarn konnte man langfristig planen und die Ziele waren klarer, sodass kurz vor dem Frühjahr 1902 ZAT die schwere Entscheidung fiel gegen die Türkei zu ziehen. Immerhin hatte ich ja auch noch eine Armee in Gal, sodass der Schaden sich in Grenzen gehalten hätte.

1902 hat sich schon gezeigt, dass meine Entscheidungen zumindest kurzfristig die richtigen waren. England beschäftigte sich mit Frankreich und zusammen haben wir Druck auf Deutschland gemacht. Im Süden ging der Feldzug gegen die Türkei optimal voran während Italien und Österreich-Ungarn sich in die Haare bekommen haben. Für mich noch nirgendwo Gefahr, nur viele, viele Mails an das ganze Brett, um die bestehenden Konflikte zu schüren und sich selbst aus der Schußlinie zu halten.

Im Frühjahr 1903 ging es im Norden darum mich so zu positionieren, dass ich mittelfristig mit Frankreich gegen England ziehen kann und Deutschland gleichzeitig in einen Konflikt mit Frankreich bringe. Im Süden ging es nur darum weiter Vertrauen mit Österreich-Ungarn aufzubauen - da ich mittlerweile überzeugt war dieses Bündnis lange durchziehen zu können - und die Türkei rauszunehmen. Zum Glück habe ich noch einiges an der Deutschen Grenze aufgefahren, da Deutschland sich nicht an die vereinbarten Züge gehalten hat und ich im Herbst somit zusammen mit England zuschlagen konnte.

Im Süden ist im Herbst dann auch der Zug gespielt worden, der dem Bündnis zwischen Österreich-Ungarn und Russland zum endgültigen Durchbruch verholfen hat: Der französische Angriff auf Ven hat Österreich-Ungarn den kompletten italienischen Stiefel geöffnet und eine Menge Mißtrauen zwischen Frankreich und Italien hervorgerufen. Beste Voraussetzungen für die nächsten Jahre, da Österreich-Ungarn sich nun wesentlich leichter die italienischen Versorgungszentren nehmen konnte als einen riskanten Angriff auf mich zu wagen.

Schon sind wir in 1904, wo es im Frühjahr wieder um Positionierung ging, insbesondere mit der Bitte von England um Unterstütztung gegen Frankreich. Das habe ich natürlich gerne gemacht und gleichzeitig für den Herbst einen Stab an England vorbereitet. Der Stab war zwar bitter und hat mich viel Überwindung gekostet, am Ende wurden dadurch aber drei wichtige Punkte erreicht: Deutschland war raus, ich habe vier Center gewonnen und konnte somit Sicherheit im Bündnis mit Österreich-Ungarn gewinnen und mein gespanntes Verhältnis zu Frankreich hat sich in Luft aufgelöst und man konnte zusammen gegen England planen.

England hat dann aber gar nicht so angefressen reagiert wie ich befürchtet habe, er konnte den Stab verstehen und wollte weiterhin gegen Frankreich vorgehen. Besser geht es ja gar nicht, dachte ich bei mir, und habe also gleichzeitig mit England gegen Frankreich und mit Frankreich gegen England planen können. Im Herbst 1905 ist dann aber auch hier wieder eine schnelle Entscheidung gefallen, da es sich angeboten hat Frankreich empfindlich zu schwächen. Im Süden nichts neues, das Bündnis schien bombensicher. Nur kamen von den Mitspielern langsam Befürchtungen auf ich könnte ein Solo versuchen. Das war nicht mein Plan, wie sich mit dem Kapitulationsvertrag ja auch gezeigt hat, aber das zu erklären und glaubhaft zu machen hat schon eine Menge Kraft und Mails gekostet.

1906 war für mich größtenteils von der Solo-Diskussion geprägt und es ging für mich darum, in dieser Diskussion zu überzeugen und gleichzeitig meine Position nicht zu schwächen. Im speziellen war ein bisschen mehr Absicherung im Süden das Ziel (für den Fall der Fälle) und gleichzeitig sollte im Norden nichts mehr anbrennen.

Schon kam das letzte Jahr 1907, wo bereits früh über einen Kapitulationsvertrag diskutiert und nach kurzem hin und her auch eine schnelle Einigung erzielt wurde. Die 17 Versorgungszentren für mich waren zu meiner Freude dabei nicht einmal Diskussionsgegenstand. Sicherheitshalber habe ich mich aber spielerisch doch noch mal um die 17 Versorgungszentren gekümmert, um mich nicht auf den Kapitulationsvertrag verlassen zu müssen. Das Ziel des letzten Zuges war somit auf 16 Center zu kommen und mich so zu stellen, dass ich mir bei Ablehnung des Kapitulationsvertrages das Solo noch hätte nehmen können. Das hat glaube ich ganz gut geklappt (es sind ausversehen sogar direkt 17 Versorgungszentren geworden) aber war dann zum Glück gar nicht erforderlich, den der Kapitulationsvertrag wurde angenommen.

Ich habe selten so viele Mails geschrieben wie in dieser Partie, vor allem aber auch selten ein so gutes Bündnis wie mit Österreich-Ungarn gespielt. Das war wirklich eine große Freude, auch wenn wir beide manchmal über unseren Paranoia-Schatten springen mussten. Am Ende zahlte sich das Vertrauen aber aus und wir haben beide unser Ziel erreicht: Österreich-Ungarn zieht mit ziemlicher Sicherheit in das Finale der Deutschen E-Mail Diplomacy Meisterschaft ein und ich habe eine gute Ausgangsposition in der Rangliste (auch ohne Solo).

Auf in die nächste Runde!

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